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PFC Folge: In Rastatt steigt der Preis für Trinkwasser

(vom 19.04.2017)

Stadtwerke Rastatt-Aufsichtsrat beschließt Erhöhung zum 1. Mai zur wirtschaftlichen Unternehmenssicherung - Olaf Kaspryk kämpft weiter für Gerechtigkeit

RASTATT. Über vier Jahre weiß man von der Belastung des Grundwassers in der Region um Rastatt mit perfluorierten Chemikalien (PFC). Seitdem kämpfen Olaf Kaspryk, Geschäftsführer der Stadtwerke Rastatt, und die Stadt Rastatt für die Sanierung und den weiteren Schutz der wertvollen Ressource. Mehr als drei Millionen Euro hat das Unternehmen bereits in Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung investiert, weitere werden folgen. Um auch künftig wirtschaftlich über die Runden zu kommen, muss der Rastatter Wasserversorger ab 1. Mai die Preise für das wichtigste Lebensmittel erhöhen. Einem entsprechenden Vorschlag stimmte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Rastatt jetzt zu. Künftig muss ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in Rastatt gut drei Euro pro Monat mehr für Trinkwasser bezahlen. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn die Bürger können nichts für den PFC-Eintrag ins Grundwasser“, erklärte Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch als Aufsichtsratsvorsitzender angesichts der langfristigen finanziellen Belastung durch PFC. Das kommunale Unternehmen könne die enormen Mehrbelastungen durch die PFC-Sanierungsmaßnahmen nicht länger durch Kosteneinsparungen an anderen Stellen kompensieren, informierte der Aufsichtsratsvorsitzende und fügte an: „Wir müssen die wirtschaftliche Basis absichern.“ Denn das Land Baden-Württemberg lehnt monetäre Unterstützung bislang ab – trotz Ausmaß und Langfristauswirkungen des Skandals, was Olaf Kaspryk empört. Hinzu kommt, dass die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen mögliche Verursacher kürzlich eingestellt hat. 

Zieht sich das Land aus der Affäre?

Der Geschäftsführer gibt sich kämpferisch: Er will Gerechtigkeit in einer Sache, bei der die öffentliche Hand in der Pflicht steht. Grundwasserschutz ist nämlich originäre Aufgabe des Landes. Ein Gutachten bestätigt: Ohne PFC-Belastungen müssten die Stadtwerke Rastatt nicht an der Preisschraube drehen. „Warum sollen die Bürgerinnen und Bürger für etwas bezahlen, was andere verursacht haben?“, echauffiert sich Olaf Kaspryk und fügt an: „Die Stadtwerke Rastatt haben in diesem Fall die Rolle des Grundwasser-Sanierers zugeschoben bekommen, da es im Moment so aussieht, als werde der PFC-verseuchte Boden – wegen den riesigen Dimensionen – nicht saniert. Dann würden die Problemstoffe weiter ins Grundwasser sickern.“ Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hatte kürzlich darauf verwiesen, dass die Trinkwasserpreise zur Finanzierung der PFC-Maßnahmen problemlos angehoben werden könnten, da Trinkwasser in Rastatt bislang überdurchschnittlich günstig sei. Damit versuche das Land sich aus der Affäre zu ziehen, findet Olaf Kaspryk. Deshalb ist er bereit, sowohl den Sachverhalt als auch die Verantwortung für die Schadensbeseitigung über die gerichtlichen Instanzen zu klären. Bislang gingen die Stadtwerke Rastatt und künftig auch die Rastatter Bürger/innen in Vorleistung.

Engagement für die Daseinsvorsorge

Über drei Millionen Euro haben die Stadtwerke Rastatt als Trinkwasserversorger Rastatts in den beiden vergangenen Jahren bereits in die Sicherung des wichtigsten Lebensmittels investiert; alles Kosten, die auf das Konto der PFC-Verunreinigung gehen. Laut derzeitigen Planungen wächst der Betrag bis Ende 2018 auf rund acht Millionen Euro an, vor allem auch, weil die PFC-Entfernung langfristig kontinuierliche Betriebskosten der Anlagen verursacht. Die Kosten für die Forschung und Entwicklung einer wirksamen und wirtschaftlichen Entfernung von PFC haben die Stadtwerke Rastatt bislang ebenfalls alleine getragen. Eine weitere Maßnahme zur Sicherung der Trinkwasserversorgung Rastatts und der Region ist der Aufbau von Redundanzen in Form eines interkommunalen Verbunds – wie beispielsweise mit den Stadtwerken Gaggenau.

Der Hintergrund: 2012 waren bei einer Vollanalyse im Brunnenfeld des Wasserwerks Rauental die ersten Spuren einer PFC-Belastung festgestellt worden; das Unternehmen richtete ein Monitoring ein. Nachdem die PFC-Werte dort gestiegen waren, wurde das Wasserwerk Rauental 2013 vorsorglich stillgelegt. Das Notwasserwerk in Niederbühl, welches seit 2011 nicht mehr in Betrieb war, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Betriebsbereitschaft versetzt werden, weil auch dort PFC-Rückstände entdeckt wurden – und zwar zehnfach höher als in den Brunnenfassungen für das Wasserwerk Rauental. Deshalb wird die Barockstadt seit Juli 2013 allein über das Hauptwasserwerk in Ottersdorf mit Trinkwasser versorgt. Seit dem zufälligen Fund der Verunreinigung kümmert sich der Rastatter Wasserversorger um die Entwicklung praktikabler und wirtschaftlich tragbarer Lösungen für die PFC-Entfernung aus dem Wasser und die Sicherung der Trinkwasserversorgung. Erst Mitte März hatten sich in Rastatt auf Einladung der Stadtwerke Rastatt über 50 Fachleute aus dem Bundesgebiet getroffen; zum zweiten Mal schon. Neben PFC-Abwehrmaßnahmen und deren Erfolge ging es hierbei als weiteren Baustein des bereits zweiten PFC-Expertenforums um die Frage der Finanzierung von Maßnahmen zur Schadensbeseitigung und von Forschungsvorhaben dazu. Im Fokus standen auch Schutzmaßnahmen der Verbraucher. Der Appell der Experten galt vor allem der Politik, hier gerechte Lösungen für die Betroffenen und die Bürger zu ermöglichen. Es gehe schließlich um einen elementaren Bestandteil der Daseinsvorsorge.

Neue Trinkwasserpreise im Detail

Bisher lagen die Stadtwerke Rastatt bei den Trinkwasserpreisen in Baden-Württemberg am unteren Ende, das belegen die Erhebungen der Landeskartellbehörde. „Aktuell liegen wir im landesweiten Vergleich auf dem drittgünstigsten Platz, ein Beleg für gutes Wirtschaften“, hält Olaf Kaspryk fest. Mit der Preisänderung ab Mai, so schätzen die Experten, wird der Rastatter Versorger voraussichtlich immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der 81 privatrechtlich organisierten Anbieter des Lebensmittels Nummer eins in Baden-Württemberg zu finden sein. Grundlage für die Kalkulation sind die Rahmenbedingungen in Rastatt bis zum Jahr 2018. Dann liegen die ersten Erfahrungen aus dem Betrieb der aktuell im Bau befindlichen Aktivkohlefilteranlage im Wasserwerk Rauental vor.

Ab dem nächsten Monat steigen die Bezugspreise für die Verbraucher in Rastatt von 1,64 Euro auf 1,86 Euro pro Kubikmeter brutto. Zudem ändert sich der Grundpreis, der jeweils abhängig von der Auslegung des Wasserzählers im Haus ist. Mit einher ging eine leichte Verlagerung vom Arbeitspreis auf den Grundpreis. Für die am häufigsten eingebauten Zähler-Varianten Qn 1,5 und Qn 2,5 steigt der monatliche Grundpreis um rund elf Prozent auf 3,21 Euro inklusive Steuer.

Die Stände der Wasserzähler zum 30. April 2017 oder auch Fragen nehmen die Stadtwerke Rastatt gerne über den Servicebereich unter www.star-energiewerke.de entgegen. Auf der Unternehmenswebsite der Stadtwerke Rastatt sind auch die aktuellen Trinkwasserpreise veröffentlicht. Außerdem sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema PFC auf der Homepage www.wasser-rastatt.de nachzulesen.

 

 

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