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PFC-Experten tagen in Rastatt

(vom 01.04.2016)

Stadtwerke Rastatt holen anerkannte Fachleute an einen Tisch - Rastatter Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung positiv bewertet

RASTATT. Aus ganz Deutschland sind sie nach Rastatt angereist: 24 Experten für Wasser- und Bodenverunreinigung durch perfluorierte Kohlenwasserstoffe (kurz PFC). Sie waren am Gründonnerstag der Einladung der Stadtwerke Rastatt in die Markgrafenstraße gefolgt. Das kommunale Unternehmen ist verantwortlich für die Trinkwasserversorgung der 48.000 Einwohner-Stadt. Der Grund: Seit Sommer 2013 beschäftigt sich das städtische Unternehmen notgedrungen intensiv mit PFC. Es befindet sich im Grundwasser der Wasserfassungen für zwei der drei Rastatter Wasserwerke. Auf das dritte - und noch einzig in Betrieb befindliche - Hauptwasserwerk in Ottersdorf treibt die Fahne mit PFC-belastetem Grundwasser zu. Noch ist nicht sicher, ob sie an dessen Brunnen vorbeifließen wird oder wann genau sie in dessen Wasserfassungsgebiet ankommen wird. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Was jedoch derzeit gesichert scheint: Dem Wasserversorger bleibt lediglich ein Zeitfenster von etwa drei Jahren, um sich für den schlechtesten aller Fälle zu rüsten und die Trinkwasserversorgung auch in diesem Fall sicherstellen zu können. Mit welchen Mitteln dies in diesem begrenzten Zeitraum am besten möglich ist, war Thema des Expertenworkshops. Die Fachleute bewerteten und priorisierten auch die bereits in die Wege geleiteten Schritte der Stadtwerke Rastatt.

Kombination von Maßnahmen

Die Stadtwerke Rastatt haben bereits ein ganzes Maßnahmenbündel eingeleitet, um die Bürgerinnen und Bürger auch langfristig mit sauberem Trinkwasser beliefern zu können. Dazu zählen ein Grundwasser-Monitoring, die Entwicklung von Verfahren zur Entfernung von PFC, der Leitungsverbund mit einem Wasserwerk der Stadtwerke Gaggenau und die Weiterentwicklung eines Grundwassermodells. Letzteres dient dazu, Fließrichtung und -geschwindigkeit sowie Ausbreitung der PFC-Fahne zu berechnen. Ziel des Workshops war es, eine fachliche Bewertung der möglichen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zu bekommen. Das Fazit der Experten: Alle eingeleiteten Maßnahmen der Stadtwerke Rastatt sind wichtig und richtig. Ihre Empfehlungen tragen zu deren Optimierung bei. Manfred Flittner, Leiter des Umweltamts im Landratsamt Rastatt, betonte in seinem Resümee: "Es ist schon beeindruckend, wie systematisch und stringent das hier jetzt geplant wird."
Die Teilnehmer zeichneten sich allesamt durch unterschiedliches Spezialwissen und Erfahrung mit Umweltverunreinigungen und PFC aus. Unter ihnen waren Vertreter von Bundes- und Landesumweltbehörden, Landratsämtern, Umweltämtern, Technologiezentren, Ingenieurbüros, Umweltinstituten, Stadtwerken, Flughäfen und Rechtsanwaltsgesellschaften.

Trinkwasser hat Vorrang

Einstimmige Meinung der Experten war, dass die Stadtwerke Rastatt als Wasserversorger wegen des kleinen Zeitfensters schnell handeln müssen. Das heißt auch, dass sie Möglichkeiten ergreifen müssen, die sich relativ kurzfristig realisieren lassen und sicher wirken. Die Wassersanierung habe Vorrang vor dem Boden; dieser sei stationär; darin waren sich die Teilnehmer einig. Dietmar Barkowski von der Institut für Umwelt-Analyse Projekt GmbH aus Bielefeld und weitere Teilnehmer rieten dennoch dringend, Lösungen nicht schwarz-weiß zu sehen. Es brauche ein integriertes Konzept. Nur mit einer Kombination von vielen Maßnahmen ließe sich eine wirkliche Verbesserung der Situation erreichen. Die Grundwassersanierung sei ebenso wichtig wie eine Bodensanierung und PFC-Entfernungsverfahren, nur die Zeiträume und Prioritäten seien unterschiedlich. Michael Gierig vom Landesamt für Umwelt Bayern bestätigte dies explizit: "Die Sanierung des Bodens braucht eben sehr lange und es dauert, bis sie wirkt."

Gefahren erkennen und abwehren

Olaf Kaspryk, Geschäftsführer der Stadtwerke Rastatt, dankte den Teilnehmern für ihre konstruktiven Beiträgen und die differenzierte Bewertung der Maßnahmen aus Expertensicht; ebenso für ihre wertvolle Anregungen zur Optimierung der Problemlösung.
Oberste Priorität hat für alle Teilnehmer die Gefahrenerkennung und -beobachtung. Von daher empfehlen sie eine Verbesserung des Grundwassermonitorings in Verbindung mit der Weiterentwicklung des Grundwassermodells. In den Wasserschutzgebieten Ottersdorf und Rauental beispielsweise könnten die Messstellen differenzierter genutzt werden. Das würde zu aussagekräftigeren Ergebnissen führen, ohne den Aufwand zu vergrößern.
An zweiter Stelle steht für die Expertengruppe der Einsatz technischer Reinigungsverfahren. Dafür sprechen sich drei Viertel der Teilnehmer aus. Sie raten, diese möglichst bald im Wasserwerk Ottersdorf einzubauen. Im Wasserwerk Niederbühl wurden Verfahren mit Aktivkohlen getestet. Diese sind wirksam, technisch ausgereift und wirtschaftlich einsetzbar. An dritter Stelle steht der intelligente Leitungsverbund mit anderen Wasserversorgern.
Als äußerst wichtig für das Vertrauen der Bevölkerung in ihren Wasserversorger betrachten die Fachleute auch die Öffentlichkeitsarbeit. Sie loben die offene Kommunikation der Stadtwerke Rastatt und sprechen sich dafür aus, die offensive Information über Medien, im Internet und bei Bürgerveranstaltungen fortzusetzen. In diesem Zusammenhang legen sie den Stadtwerke Rastattn auch nahe, sehr offen mit den notwendigen Investitionen in die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung umzugehen.

Stadtwerke Rastatt gehen in Vorleistung

Die Stadtwerke Rastatt liefern jährlich rund 2,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für rund 48.000 Menschen. Damit erzielen sie jährlich einen Umsatz von rund 3,6 Millionen Euro. Seit 2012 bis Ende 2015 haben sie in Maßnahmen, die im direkten und indirekten Zusammenhang mit der PFC-Belastung stehen, rund 1,5 Mio. Euro aufgewendet. Davon flossen 1,0 Mio. € in Investitionen und 0,5 Mio. € in den laufenden Aufwand. Für die weiteren geplanten und in Bau befindlichen Projekte zum Sicherstellen der Trinkwasserversorgung in Rastatt rechnen die Stadtwerke Rastatt bis 2018 mit Kosten von mehreren Millionen Euro. Noch hofft Olaf Kaspryk, einen Großteil der Kosten auf den Verursacher abwälzen zu können oder Unterstützung von anderer Stelle zu bekommen. Eine Strafanzeige gegen unbekannt läuft seit September 2013.

Es referierten:
Thomas Ball (Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe), Manfred Flittner (Leiter des Umweltamts Landratsamt Rastatt), Dr. Dominik Greinacher (Beiten Burkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin), Dr. Sebastian Hesse (Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe), Olaf Kaspryk (Stadtwerke Rastatt GmbH), Dr. Michael Reinhard (ARDADIS Consult GmbH, Karlsruhe), Dr. Gerd R. Schiffler (Wald + Corbe GmbH & Co. KG, Hügelsheim).

Expertenrunde PFC
Damit Rastatts Wasserversorgung sicher bleibt: Beim PFC-Expertenworkshop stand die Beurteilung der Rastatter Lösungswege nach Verunreinigung mit perfluorierten Chemikalien im Fokus.
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