Neun Tonnen schweres Kraftpaket
Blockheizkraftwerk kommt im Joffre-Areal an - Auf Panzerrollen ins Gebäude - Wärme für mehr als 60 Gebäude - Strom für bis zu 1.000 Haushalte
RASTATT. Am Mittwoch (22. Juni) um 9 Uhr ist es angekommen: das Blockheizkraftwerk (BHKW) der Heizzentrale im Joffre- Areal. Es ist das Herzstück einer hocheffizienten Nahwärmeversorgung, die von den Stadtwerke Rastattn auf der Konversionsfläche und im Umfeld der Lützower Straße derzeit realisiert wird. Ein Autokran hat das 9,1 Tonnen schwere Modul vom Sattelzug auf Panzerrollen gehoben. Dann haben starke Männer das Kraftpaket mit gut vier Metern Länge, 2,30 Meter Breite und derselben Höhe in die Heizzentrale geschoben. Die Fläche vor der Heizzentrale war mit dicken Stahlplatten belegt, damit das neue BHKW nicht im Schlamm versinkt. ?Der Boden ist durch die lange Regenperiode komplett aufgeweicht?, gibt Olaf Kaspryk, Geschäftsleiter der Stadtwerke Rastatt, Auskunft. Das BHKW wird künftig die geplanten 58 Wohngebäude - vom Reihen- bis Mehrfamilienhaus - auf dem Joffre-Areal versorgen, sowie bestehende und geplante Objekte außerhalb.
Wärme und Strom
Das BHKW hat eine thermische installierte Leistung von 833 Kilowatt und eine elektrische von 637 Kilowatt. "BHKW arbeiten hocheffizient, sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und nutzen den Brennstoff optimal aus", informiert der Geschäftsführer, und fügt an: "Das BHKW für hier punktet mit einem Gesamtwirkungsgrad von 93,5 Prozent." Zu Beginn der Heizperiode wird das Kraftpaket in Betrieb gehen. Es übernimmt die komplette Wärme- und Warmwasserversorgung der Gebäude, die in der Neuen Ludwigstadt und drum herum angeschlossen werden. Das ist möglich durch den Einsatz eines Pufferspeichers. Dort wird in Zeiten niedrigeren Bedarfs Wärme gespeichert, bis sie gebraucht wird. Durch den Pufferspeicher kann das BHWK auch gleichmäßiger betrieben werden. Der gleichzeitig erzeugte Strom wird von den Stadtwerke Rastattn selbst vermarktet. Je nach Auslastung des BHKW können mit der erzeugten Menge bis zu 1.000 Haushalte versorgt werden.
Nächste Schritte
Steht das BHKW auf seinem endgültigen Bestimmungsort, stellen Fachfirmen die Schallschutzkabine des Moduls fertig und installieren die Lüftungsanlage. Danach erfolgen heizungstechnische Anschlussarbeiten und der Einbau von Abgasleitungen sowie der Schmierölversorgung. Das Herzstück wird elektrotechnisch angeschlossen, alle Abgas- und Heizleitungen wärmegedämmt. Parallel dazu wird ein Heizkessel installiert, er dient als Reserve, sollte das BHKW einmal ausfallen. "Wir gehen Mitte August in Probebetrieb?, betont Olaf Kaspryk, ?das gibt uns genug Zeit, die Anlage bis zu Beginn der Heizperiode zu optimieren." Bis Mitte des Sommers dürfte auch das Wärmenetz fertig und angeschlossen sein. "Wir hoffen, dass es bald trockener wird und wir mit dem Bau dann zügig vorankommen", informiert der Geschäftsführer.
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